Profil

Stephan Görg, seit 2004 Professor für Schulpraktisches Klavierspiel/Improvisation, studierte neben seinem Instrumentalpädagogikstudium bei Prof. Erwin Kuckertz und Prof. Karin Merle die Fächer Schulmusik und Sport für Sek. I/II in Köln.

Schon während seiner Studienzeit leitete er zusammen mit Prof. Herbert Langhans den Chor der Sporthochschule Köln, zudem war er für die Bewegungsbegleitung im Tanz- und Theaterbereich angestellt. Gerade die intensive Beschäftigung mit den ursprünglich zusammenhängenden Bereichen „Bewegung und Musik“ (motorisch, emotional, musikimmanent) und der experimentell-improvisatorische Zugang zum Klavierspiel stellte für Stephan Görg nach eigener Einschätzung eine enorme fachliche und persönliche Bereicherung dar.

1994 gewann er den 1. Preis beim Bundeswettbewerb für Schulpraktisches Klavierspiel Grotrian Steinweg in Weimar in den Sparten Liedspiel und Liedimprovisation.

Bevor Stephan Görg in zwei aufwendigen Berufungsverfahren den Ruf als hauptamtlicher Dozent (2002) / Professor (2004) für Improvisation / Liedspiel / Partiturspiel an die HfMT Köln bekam, arbeitete er fünf Jahre im Schuldienst, drei Jahre davon als Studienrat für Musik und Sport an der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Essen Katernberg.

Auf dem Konzertpodium hat sich Stephan Görg vor allem durch Solisten-, Lied- und Chorbegleitungen etabliert. Konzertreisen führten ihn neben vielen europäischen Ländern u.a. auch nach Japan, China, mehrfach nach Südkorea und in die USA. Dort wurde ihm 1993 aufgrund seiner Konzerttätigkeit die Ehrenbürgerschaft des Staates Nebraska verliehen, er spielte z.B. mit dem New Yorker Tenor Ian de Nolfo vor dem damaligen amerikanischen Präsident Bill Clinton.

Der künstlerische Schwerpunkt im Chorbereich liegt sicherlich seit 2006 auf der Arbeit mit VOCAL JOURNEY, dem Jazz / Popchor der HFMT Köln und den regelmäßigen Konzerten mit diesem Ensemble. Für dieses Ensemble, das Stephan Görg 2006 gegründet und seit 2010 zusammen mit Erik Sohn führt, hat er viele Arrangements und Kompositionen geschrieben. Viele Konzerte wurden in Kooperation mit dem WDR und SWR mitgeschnitten, vor allem die jährlich stattfindenden VOCCOLOGNE Konzerte. Sie führten zu sehr besonderen musikalischen Kooperationen mit fast allen internationalen Größen der Vocal Jazz Szene und darüber hinaus. Hier wären u.a. die Real Group, Rajaton, New York Voices, Maybebop, On Air, Kurt Elling, die WDR Big Band, die Swingles, die King`s Singers und VOCES 8 zu nennen.

In den letzten Jahren tritt Stephan Görg mehr und mehr solistisch oder in unterschiedlichen Bandformaten als Klavierimprovisator auf. Seine Konzerte zeichnen sich durch eine energetische Mischung aus Neuinterpretationen von bekannten Stücken / Songs in Kombination mit Improvisationen und Eigenkompositionen aus. Dabei geht es stilistisch schon einmal von der Musik von Johann Sebastian Bach über Klassiker der Jazzgeschichte (von z.B. Ellington, Peterson, Corea, Jarrett, Metheny) bis zu Songs von u.a. den Beatles und Sting. Eine musikalische Wanderung zwischen den Polen Klassik – Pop – Jazz.

Dies geschieht aus der Überzeugung, dass letztlich alles Neue aus dem Alten entwickelt wird. Man sollte sich der musikalischen Schätze der Geschichte bewusst sein, wenn man etwas Besonderes, Eigenes schaffen möchte. Etwas musikalisch gänzlich Neues zu schreiben, das die natürlichen Gesetzmäßigkeiten von Melodik, Harmonik und Rhythmik in irgendeiner Art nachvollziehbar berücksichtigt, ist sicherlich heutzutage kaum noch möglich, da mit unseren 12 Tönen eigentlich schon alles irgendwann mal gesagt wurde – und doch ist es möglich, eine individuelle, in sich stimmige Tonsprache zu finden, mit der man klanglich Geschichten erzählen kann. Es ist nach wie vor möglich seinen eigenen Sound zu finden, mit dem man im besten Falle andere Menschen berühren kann.